Allen Bauherren, von der Planungs- bis zur Abnahmephase, wünsche ich Gesundheit, Erfolg, sowie viel Geduld und Gelassenheit.
Und das haben diese vorwärts strebenden Menschen, im Glauben und Hoffen auf eine positive Entwicklung unserer Gesellschaft, die sie zu gern gesehenen Binnennachfragern und vor allen Dingen zu “Steuerkühen” und “Gebühreneseln” machen, auch verdient.
Sie meinen vielleicht meine Anlehnung an Milchkühe und Goldesel ginge zu weit? Mitnichten. Wenn Sie die Gesamtkosten in Material, Löhne, Dienstleistungen, Steuern (nicht nur Mehrwertsteuer) und Gebühren aufteilen, werden Sie feststellen, daß Grundstück und Gebäude nur etwas mehr als die Hälfte der Gesamkosten beanspruchen. Der Staat geht da mit schlechtem Beispiel forsch voran. Bei ihm kann eine Fotokopie schon mal 40,- € und mit einer Unterschrift und Stempel gleich über 100,-€ kosten. Davon Träumen Notare, Rechtsanwälte und Makler noch.
Das Erschreckende daran ist, daß sie eigentlich nie wirklich Eigentümer ihres Besitzes werden. Denn neben den laufenden Kosten zahlen sie weiter eine ewige und steigende Rate (Grundsteuer), und erleben in manchen Erbfällen nahezu eine Teilenteignung. Und wer in der heutigen Zeit baut, wird auch schnell feststellen, dass die wahre Verfügung über Nutzung und Ausrichtung von Haus und Hof inzwischen von Stadtplanern, Baubehörden, Wasserbehörden, Umweltbehörden u.v.m. ausgeübt wird.
Last but not least: Sie haben hart gearbeitet und vielleicht auf vieles verzichten müssen, viel Mühe in ihr Lebensziel “eigenes Haus” investiert bis endlich ein DIN-NORM korrektes und nahezu für die Eweigkeit konzipiertes, modernes Bauwerk entstanden ist. Doch unsere “Eigenheime” sind trotzdem schnelllebigen Modeerscheinungen, Trends und technischem Wandel unterworfen. Meine Kinder werden mit Sicherheit in dieses olle “solide Eigenheim” – von dessen Bau ich hier berichte – nicht mehr einziehen wollen ….
Warum also werden wir zum Bauen für Jahrhunderte gezwungen, wenn vieles schon nach 20 – 30 Jahren wieder der Abrißbirne zum Opfer fällt. In unseren Breiten wären vielleicht die kostengünstigeren Hausversionen, die in Florida und anderen stürmischen Gebieten schon mal umfallen durchaus eine Alternative.
Aber aus einem 30-60.000 $-Eigenheim kann man nun mal nicht so viele Steuern und Gebühren generieren.
Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass in absehbarer Zeit Einfamilienhäuser aus vielerlei Gründen fast unerschwinglich und in einigen Gebieten gar verboten werden. Denn auf einer 1.000m²-Scholle lebt vielleicht eines Tages nur eine Witwe, die kaum noch den Garten pflegen kann, während ein paar Meter weiter stadteinwärts in einem Gebäude auf der gleichen Fläche vielleicht 600 oder mehr Menschen eng nebeneinander und übereinander harmonisch zusammenleben sollen.
Liebe Bauherren, so gesehen bleibt Bauen zwar ein ärgerliches und teures Abenteuer, aber immer noch schöner und erstrebenswerter als ein Leben in der Mietskaserne.
Harald
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